10.12.2018 – Lesung: Inger-Maria Mahlke, Preisträgerin des Deutschen Buchpreises 2018

10. Dezember 2018, Montag – Einlass 19:30 Uhr

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nur eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen bereitstellen können.
Kostenlose Eintrittskarten erhalten Sie ab sofort im Buchhafen!
(Bitte erscheinen Sie rechtzeitig um 19:30 Uhr. Bei Zuspätkommen können wir keinen Sitzplatz oder Eintritt garantieren.)

https://www.facebook.com/events/282329755744227/

Archipel

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2018: ein großer europäischer Familienroman von der Peripherie des Kontinents: der Insel des ewigen Frühlings, Teneriffa.

Es ist der 9. Juli 2015, vierzehn Uhr und zwei, drei kleinliche Minuten. In La Laguna, der alten Hauptstadt des Archipels, beträgt die Lufttemperatur 29,1 Grad. Der Himmel ist klar, wolkenlos und so hellblau, dass er auch weiß sein könnte. Damit fängt es an. Und mit Rosa, die zurückkehrt auf die Insel und in das heruntergewirtschaftete Haus der vormals einflussreichen Bernadottes. Rosa sucht. Was, weiß sie nicht genau. Doch für eine Weile sieht es so aus, als könnte sie es im Asilo, dem Altenheim von La Laguna, finden. Ausgerechnet dort, wo Julio noch mit über neunzig Jahren den Posten des Pförtners innehat. Julio war Kurier im Bürgerkrieg, war Gefangener der Faschisten, er floh und kam wieder, und heute hütet er die letzte Lebenspforte der Alten von der Insel. Julio ist Rosas Großvater. Von der mütterlichen Seite. Einer, der Privilegien nur als die der anderen kennt.

Inger-Maria Mahlke ist in nur wenigen Jahren zu einer der renommiertesten deutschen Schriftstellerinnen avanciert und hat sich mit jedem ihrer Bücher thematisch und formal weiter vorgewagt. In Archipel führt sie rückwärts durch ein Jahrhundert voller Umbrüche und Verwerfungen, großer Erwartungen und kleiner Siege. Es ist Julios Jahrhundert, das der Bautes und Bernadottes, der Wieses, der Moores und González‘ – Familiennamen aus ganz Europa. Aber da sind auch die, die keine Namen haben: Die Frau etwa, die für alle nur ‚die Katze‘ war: unverheiratete Mutter, Köchin, Tomatenpackerin – und irgendwann verschwunden. Denn manchmal bestimmen Willkür, Laune, Zufall oder schlicht: mitreißende Erzählkunst über das, was geht, und das, was kommt.

© Dagmar Morath

Inger-Maria Mahlke wuchs in Lübeck und auf Teneriffa auf, studierte Rechtswissenschaften an der FU Berlin und arbeitete dort am Lehrstuhl für Kriminologie. 2009 gewann sie den Berliner Open Mike. Ihr Debütroman Silberfischchen wurde ein Jahr später mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet. Für einen Auszug aus ihrem Roman Rechnung offen bekam sie beim Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis den Ernst-Willner-Preis zugesprochen; 2014 erhielt sie den Karl-Arnold-Preis der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Ihr Roman Wie Ihr wollt gelangte unter anderem auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises, den sie 2018 für den Roman Archipel dann erhielt. Inger-Maria Mahlke lebt in Berlin.

Text und Cover-Bild: © Rowohlt Verlag, 2018

10.11.2018 – Christian Dittloff: „Das Weiße Schloss“

10. November 2018, Samstag – 19:30 Uhr

Autorenlesung: Christian Dittloff

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Das Weiße Schloss

„Sie sind ein glückliches Paar. Ada und Yves haben sich für ein Kind entschieden, doch fürchten sie die Unvereinbarkeit von Liebe, Karriere und Erziehung. Deshalb nehmen sie am Prestigeprojekt des Weißen Schlosses teil, wo Leihmütter Kinder fremder Eltern austragen und aufziehen, alles sozusagen Bio und Fair Trade. Elternschaft ist hier Beruf, überwacht und gelenkt von einem alles kontrollierenden Apparat. Der Nachwuchs kann jederzeit besucht werden.

Über neun Monate zeigt der Roman die beiden auf dem Weg zum eigenen Kind, folgt den Veränderungen ihres Selbstbilds und ihrer Beziehung. Im Stile von Kazuo Ishiguros Alles, was wir geben mussten stellen sich wichtige Fragen unserer Zeit in eigener Versuchsanordnung: Ab wann ist Bindung ein Verlust von Freiheit? Was ist Familie? Sind die tradierten Rollenbilder von Mutter und Vater verhandelbar?

Spielerisch erreicht Das Weiße Schloss eine stilistische Größe sowie eine gedankliche Tiefe voller literarischer Verweise und Fragestellungen und wird so zu einem fulminanten Gewebe von transzendenter Leuchtkraft“ (2018, Berlin Verlag).

Christian Dittloff, geboren 1983 in Hamburg, studierte Germanistik und Anglistik in Hamburg. Während des Studiums arbeitete er in einer Psychiatrie sowie als Kulturjournalist in allen Formaten von Print bis Podcast. Anschließend studierte er Literarisches Schreiben in Hildesheim. Seit 2014 ist er Social Media-Manager für die Komische Oper Berlin. Christian Dittloff lebt, arbeitet und schreibt in Berlin. Das Weiße Schloss ist sein erster Roman.

© Christian Werner

16.10.2018 Lesung mit Antonia von der Behrens: „Kein Schlusswort!“

16.10.2018 – 20 Uhr

Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus

Veranstaltungsreihe im September und Oktober 2018

Kein Schlusswort!

Der Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer des NSU war eines der aufwendigsten Verfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Plädoyers im Münchner NSU-Prozess gehen Fragen der Betroffenen nach und zeigen, wo die Aufklärung weiter gehen muss. Die Herausgeberin des Buches Kein Schlusswort (VSA Verlag, 2018) Antonia von der Behrens ist Rechtsanwältin in Berlin und war Nebenklagevertreterin im NSU-Prozess. Sie präsentiert das Buch in einer abendlichen Lesung.

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22.09.2018 Bini Adamczak: Kommunismus für Kinder

22. September 2018, Samstag- 19 Uhr

Lesung und Diskussion mit Bini Adamczak

https://www.facebook.com/events/2140592129538955/

Wir feiern, dass Bini Adamczaks Kommunismus: kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird endlich ins Türkische übersetzt wurde! Adamczaks Buch wurde ursprünglich 2004 in deutscher Sprache vom Unrast Verlag veröffentlicht, und mittlerweile in viele Sprachen (Chinesisch, Englisch, Griechisch, Italienisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch, Tschechisch) übersetzt. Die türkische Übersetzung von Pınar Erol Pur ist vor kurzem bei Versus Kitap erschienen.

In Anwesenheit der Autorin wird aus dem türkischen Text Herkes İçin Komünizm: Her Şeyin Sonunda Varacağı Yerin Kısa Bir Hikayesi gelesen. Es folgt eine Diskussion auf Deutsch und eventuell teilweise auch auf Englisch.

„Wie lässt es sich – jetzt! – 25 Jahre nach dem Ende der Geschichte über das Ende der Vorgeschichte, über Kommunismus schreiben, ohne der Lächerlichkeit eines ohnmächtigen Pathos zu verfallen? Kritische Kritik + Negation der Negation? Aber: sollte sich der Kommunismus auf übelgelaunte Negation beschränken, ohne Traum und Sexappeal? Es bedarf einer kinderleichten Sprache um ein kommunistisches Begehren zu erfinden. »Den Kommunismus machen: das kann ja wohl nicht so schwer sein.«

KOMMUNISMUS ist für alle da. Für Einsteigerinnen und solche, die schon immer an diesem verflixten Fetischkapitel verzweifelt sind: Artisten der Negation, praktische Kritikerinnen und jene, denen das falsche Ganze einfach als zu farblos erscheint. Die kleine Geschichte erweist den Kommunismus gänzlich unzeitgemäß als das wunderlich Einfache + Schöne. Sie folgt einem kommunistischen Begehren: dass endlich alles anders wird.

In ihrem Nachwort skizziert die Autorin die historischen und theoretischen Koordinaten der Konstruktion eines kommunistischen Begehrens“ (Unrast Verlag, 2017).

„Die Friedensmaschine“ – Özgür Mumcu (Übersetzung: Gerhard Meier)

Endlich landet die Literaturgattung „Steampunk“ im Osmanischen Reich: „Was, wenn der Konflikt vermeidbar wäre? Wenn diese Maschine dafür sorgen würde, dass es nie wieder Krieg gäbe?“ (btb Verlag, 2018)

„Istanbul, im Frühjahr 1914. Die Welt steht kurz vor dem Ausbruch eines großen, blutigen Krieges. Was, wenn der Konflikt vermeidbar wäre? Wenn eine Maschine sich die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet des Elektromagnetismus zunutze machen und das Denken jeden einzelnen Menschen beeinflussen könnte? Wenn diese Maschine dafür sorgen würde, dass es nie wieder Krieg gäbe?

Die Suche nach den Antworten auf diese Fragen führt den jungen Türken Celal weg aus Istanbul, wo er ein bescheidenes Dasein als Verfasser erotischer Literatur führt. Eine abenteuerliche Reise durch Europa beginnt. Quer durch einen Kontinent, der geradewegs in die Katastrophe zu stürzen droht“ (btb Verlag, 2018).

Özgür Mumcu ist Journalist, Schriftsteller und Jurist. Er zählt zu den angesehensten und kritischsten Stimmen der Türkei. Mumcu lehrt Internationales Recht an der Galatasaray-Universität in Istanbul und schreibt für die türkische Zeitung „Cumhuriyet“. 2016 nahm er stellvertretend für seine Kollegen bei „Cumhuriyet“ den Alternativen Nobelpreis an. Die Zeitung wurde für das „furchtlose Eintreten für die Meinungsfreiheit in der Türkei“ ausgezeichnet. Sein Vater, Ugur Mumcu, war ein berühmter investigativer Journalist; er wurde 1993 durch ein Bombenattentat ermordet. „Die Friedensmaschine“ ist Özgür Mumcus erster Roman.

06.08.2018 – Book Launch with author Sophie Mackintosh: „The Water Cure“

Book Launch with Sophie Mackintosh

co-hosted by The Reader Berlin

06 August 2018, Monday – 8 pm

https://www.facebook.com/events/679410565746733/

Limited-seating (admission is on a first-come, first-served basis)

LONGLISTED FOR THE MAN BOOKER PRIZE 2018

“THE LITERARY DEBUT OF SUMMER 2018”

A feminist dystopia which will especially appeal to the fans of Margaret Atwood, Naomi Alderman, Emma Cline, Deborah Levy and Eimar McBride

“Imagine a world very close to our own: where women are not safe in their bodies, where desperate measures are required to raise a daughter. This is the story of Grace, Lia and Sky, kept apart from the world for their own good and taught the terrible things that every woman must learn about love. And it is the story of the men who come to find them – three strangers washed up by the sea, their gazes hungry and insistent, trailing desire and destruction in their wake. The Water Cure is a fever dream, a blazing vision of suffering, sisterhood and transformation” (Penguin Random House UK).

Here’s a rave review as well as an interview with Sophie Mackintosh published recently in the Guardian.

„An extraordinary debut novel. Otherworldly, luminous, precise… She is writing the way that Sofia Coppola would shoot the end of the world“ Guardian

„Bold, inventive, haunting… With shades of Margaret Atwood and Eimear McBride, you’ll be bowled over by it‘ Stylist

„Visceral, hypnotic… with one of my favourite endings I’ve read in a long while“ The Pool

„If you’re a fan of The Handmaid’s Tale you’ll love this one“ Evening Standard

„Immensely assured, calmly devastating“ Katherine Angel, author of Unmastered

„A work of cool, claustrophobic beauty“ Eli Goldstone, author of Strange Heart Beating

„Eerily beautiful, strange [and] unsettling“ Paula Hawkins, author of The Girl on the Train

„Otherworldly, brutal and poetic: a feminist fable set by the sea, a female Lord of the Flies. It transported me, savaged me, filled me with hope and fear. It felt like a book I’d been waiting to read for a long time“ Emma Jane Unsworth, author of Animals

08.06.2018 LiteraTOUR Neukölln 2018 – Sprachwandler

08. Juni 2018 – 20:00 Uhr

Sprachwandler – ein Abend zur Kunst des Übersetzens

Die Weltliteratur wird von Übersetzern gemacht, sagte José Saramago: Bei den „Sprachwandlern“ kommen die Autoren hinter den Autoren zu Wort. In Lesung und Diskussion präsentieren drei Übersetzerinnen Lieblingswerke aus ihrem Repertoire.

Mit:

Anke Burger (Eileen von Ottessa Moshfegh, aus dem Englischen)

Sonja Finck (Die Jahre von Annie Ernaux, aus dem Französischen)

Jennie Seitz (Jerusalem von Alexander Ilitschewski, aus dem Russischen)

Moderation: Nadine Püschel

https://www.facebook.com/events/201713010638981/

Im Rahmen von LiteraTour Neukölln 2018 Festival der unabhängigen Buchhandlungen Neuköllns

 

02.06.2018 Offenes Neukölln – Mike Hembury: „New Clone City“

Offenes Neukölln Festival

02 June 2018,  Saturday – 7 pm

Limited-seating (admission is on a first-come, first-served basis)

https://www.facebook.com/events/214673669266303/

Author Mike Hembury will be reading at BuchHafen from his recently published novel New Clone City, published by The Wild Word. Part cyberpunk, part literary fiction, part thriller it is a beatnik homage to contemporary Neukölln transported to the slipstream anglosphere. English-language readings will be interspersed with live Turkish tunes, with the fabulous Sara Altun on vocals, the inimitable Jenka Bühler on saxophone, and Mike on guitar.

„A blend of cyberpunk, literary prose and thrilling mystery, New Clone City tells the story of a down-at-heel metropolis, poor and sexy like the city it’s rooted in. A melting pot of tribes, technology, poverty, and chaos. New Clone City is a rollicking compulsive read, as queer and captivating as its inhabitants. This is a slipstream world where a refugee crisis looms, the environment is in chaos, and an authoritarian political movement threatens the very fabric of the city. These dark forces battle a colourful cast of heroes, from anarchist rednecks to gender-bending sex workers. Mike Hembury’s prose is urgent, sexy and ‚unprecedented.‘  Sharp and poetic, compelling and passionate, the political and environmental themes resonate for these troubling times.  This is a novel to be read today“ (The Wild Word, 2018).

More info on the book can be found here and the festival page is here.

25.04.2018 Literally Speaking

Literally Speaking is a monthly fiction reading series organized and curated by Traci Kim, featuring  local writers and the authors that inspire their stories. Each month, five writers share their original work, as well as an excerpt from an inspiring author of their choice that highlights the month’s theme. The purpose of the excerpts is to literally get everyone in Berlin’s literary community “on the same page.” It’s a way to see what’s catalyzing our local writers and bring us closer together through literature.

The next reading is on Wednesday, April 25th. Berlin’s evil twin is going into hibernation and giving way to the Berlin we all know and love. Let’s celebrate spring in full swing and gather for some stories!

Door opens at 7:45 pm, reading starts at 8:15 pm
Entrance: €3, *cash bar
Limited seating (admission is on a first-come, first-served basis)

https://www.facebook.com/events/174023230057240/

08.02.2018 Jörg Sundermeier

11 Berliner Friedhöfe, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt

Autorenlesung – 08. Februar 2018

Einlass 19.30 Uhr – Beginn der Lesung 20 Uhr

Eintritt €3

https://www.facebook.com/events/280663985790268/

mit freundlicher Unterstützung des be.bra Verlags 

http://www.bebraverlag.de/

„Friedhöfe sind nicht nur Orte der Trauer. Sie bieten dem Besucher zuweilen auch einfach eine Oase der Ruhe – abseits der großen Parks, in denen man von Skateboardern überfahren wird oder von Musikanten nicht immer angenehm überrascht. Aber einige Friedhöfe können noch viel mehr: Sie bieten Überraschendes und Erbauendes, Verstörendes und Horizonterweiterndes. Wer sich auskennt, kann zum Beispiel Zwiesprache mit Hegel halten, mit einem Glas Sekt auf E.T.A. Hoffmann anstoßen, nächtliche Gespenster jagen oder in umgebauten Friedhofskapellen Kaffee trinken und über das Leben nachsinnen. Oder über die Irrungen und Wirrungen der deutschen Geschichte, die sich gerade auf Friedhöfen besonders deutlich manifestieren. Jörg Sundermeier verrät in diesem Buch, welche elf Berliner Friedhöfe man unbedingt besucht haben sollte, bevor man selbst ins Grab sinkt.“

Jörg Sundermeier, geboren 1970 in Gütersloh, ist Verleger des 1995 gegründeten Verbrecher Verlags und Autor für diverse Zeitungen und Magazine, u. a. für die tageszeitung, die Berliner Zeitung und Jungle World. Als Verleger wurde er 2014 mit dem Kurt-Wolff-Preis ausgezeichnet. Er ist Herausgeber und Autor zahlreicher Bücher. Seit 2015 ist Sundermeier Mitglied im Vorstand der Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene.